Mendelssohn, Lobgesang

Felix Mendelssohn Bartholdy
* 3. Februar 1809 in Hamburg
† 4. November 1847 in Leipzig

 

Während sich in Beethovens Neunter Sinfonie alles um die Freude dreht, steht in Mendelssohns Zweiter Sinfonie die Dankbarkeit im Zentrum. Auch Mendelssohn lässt den Worten drei klassische Sinfoniesätze vorangehen. Ähnlich wie bei Beethoven erklingt eine Melodie, deren Text wir erst später erfahren: »Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!«

Was Flucht und Vertreibung sind, hatte die Familie Mendelssohn erfahren: Als der kleine Felix zwei Jahre alt war, brachte sich seine Familie aus Hamburg vor den napoleonischen Besatzern in Sicherheit. Er wurde kein bitterer Mensch – ganz im Gegenteil: In seinem Leben und in seiner Musik war er zur Harmonie begabt wie Wenige.

Das Lob Gottes umrahmt das Werk, dazwischen erinnern Psalmworte an Bedrohung, Not und Errettung aus der Not. Mit seiner großen Kunst, Stimmungen in Tönen einzufangen, zeichnet Mendelssohn den Weg von der Angst bis zur Dankbarkeit nach. Im Zentrum des Werkes steht die Errettung aus der Not zu den Worten »Die Nacht ist vergangen, vergangen!«, die Mendelssohn überwältigend zum Klingen bringt.