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2023

Drop, drop, slow tears

Chormusik zur Passionszeit
Werke von Pärt, Gjeilo, Leighton, Ives, Poulenc u. a.

Samstag, 25. März 2023
18.00 | Fronleichnamskirche der Ursulinen, Köln

Machabäerstr. 47, 50668 Köln (Nähe Hbf)

Collegium Cantorum Köln
Gerhard Blum, Orgel
Ltg. Thomas Gebhardt

Eintritt frei – Spenden erbeten

 

In Hamburg gab es eine Konzertreihe »Who’s afraid of 20thCentury Music?« (»Wer hat Angst vor Musik des 20. Jahrhunderts?«) – eine berechtigte Frage, denn wer hat noch nicht mit Sorge auf den Programmzettel eines Konzerts mit moderner Musik geschaut?

Provokationen sind in diesem Passionskonzert allerdings nicht zu erleben, die geistliche Chormusik im Programm gehört nicht zur »ganz harten Kost«.

Musiker, die geistliche Musik schreiben, haben im Allgemeinen die Verbindung zur Musik der Vergangenheit nicht gekappt. Und nicht überall entfernte sich im 20. Jahrhundert die Musik der avancierten Komponisten so weit von den Wünschen des Publikums wie in Mitteleuropa. Im Baltikum und in Skandinavien zum Beispiel gab und gibt es eine sehr lebendige Chorszene, für die in großer Zahl zeitgenössische Musik geschrieben, deren Dissonanzen einen ganz eigenen Wohlklang erzeugen. Wer geistliche Musik schreibt, denkt offensichtlich immer auch an die praktische Verwendung. Vielen Werken des Programms ist übrigens gemeinsam, dass sie sehr langsam sind. Oft ist ihr Puls langsamer als der menschliche Pulsschlag.

So unterschiedlich die Komponisten unseres Programmes komponiert haben, so ist ihnen doch etwas gemeinsam: Sie wollten, dass ihre Werke gesungen werden, sie wollten, dass sie gehört werden. Und sicherlich haben sie sich gefreut, wenn ihnen Zuhörer sagten, dass es ihnen gefallen hat.

So wird in diesem etwa einstündigen Programm Musik aus etwa einhundert Jahren europäischer und nordamerikanischer geistlicher Chormusik erklingen, Werke, die sich in ihrer Komplexität im Kontext inhaltlich erschließen lassen oder die einfach zu innerer Ruhe oder Meditation anregen können.

Georg Friedrich Händel, Messiah


Sonntag, 10. Dezember 2023 (2. Advent)
17.00 | Minoritenkirche, Köln

Kolpingplatz 1, 50667 Köln (Zentrum)

Anna Herbst, Sopran
Carola Günther, Alt
Andreas Post, Tenor
Lucas Singer, Bass

Collegium Cantorum Köln
Jugendchor an St. Bernhard
Harmonie Universelle
Ltg. Thomas Gebhardt

Eintritt:
35 € (Kat. I) / ermäßigt* 28,50 € / Charity Ticket** 40 €
25 € (Kat. II) / ermäßigt* 17,50 € / Charity Ticket** 30 €
innerhalb der Kategorien freie Platzwahl
*Ermäßigung für SchülerInnen, Studierende, KölnPass-Inhaber
**Charity Ticket inklusive einer Spende für das NOTEL Köln (Notschlafstelle für obdachlose Drogenabhängige) [mehr dazu...]

Online-Vorverkauf hier

 

Georg Friedrich Händel, »Der Messias«

In besonderen Momenten können große Musiker Werke schaffen, deren Beliebtheit alle Grenzen überschreitet. Händel erlebte einen solchen glückhaften Schaffensrausch, als er 1741 in nur drei Wochen seinen »Messias« schuf. Dessen Erfolg überschritt alle Grenzen: Die Grenzen seines Landes England, seiner anglikanischen Religion, der europäischen Kultur, zwischen Gläubigen und säkularen Menschen, der Hörerschaft der klassischen Musik und die Grenzen seiner Zeit, des Spätbarock. In seiner Zeit war es noch das Schicksal der aktuellen Musik, bald wieder zu verschwinden, aber der »Messias« verschwand niemals aus der öffentlichen Aufmerksamkeit, er wurde niemals altmodisch. Erstaunlich, wenn man sieht, wie altmodisch uns sein Schöpfer Händel mit seiner gepuderten Perücke von alten Ölgemälden anschaut.

Gerne wird dieses Oratorium in der Vorweihnachtszeit auf das Programm gesetzt, und auch wir folgen dieser Tradition. Das war gar nicht die ursprüngliche Bestimmung des Werkes. Text und Musik spannen einen großen Bogen von der Verheißung des Erlösers im Alten Testament über die Verkündigung, die Geburt, die Passion bis zur Überwindung des Todes. Für viele Hörerinnen und Hörer ist der »Halleluja«-Chor der Höhepunkt des ganzen Werkes. In England hört das Publikum diesem mitreißenden Chor stehend zu. Aber damit ist das Werk noch nicht zu Ende, es folgen unter den Arien und Chören noch manche Lieblingsstücke.

Das Collegium Cantorum Köln und der Jugendchor an St. Bernhard bieten die Gelegenheit, am zweiten Adventssonntag den »Messias« in der Minoritenkirche in der Kölner Innenstadt in ganzer Länge und Originalsprache zu hören. Sie musizieren gemeinsam mit dem renommierten Kölner Barockensemble »Harmonie Universelle« und den Solistinnen und Solisten Anna Herbst, Carola Günther, Andreas Post und Lucas Singer.

 

Händels »Messias« als Charity-Konzert

Der »Messias« wurde bereits zu Händels Zeiten häufig als Benefizkonzert zugunsten Armer oder Benachteiligter aufgeführt. Händel selbst leitete am 1. Mai 1750 zum ersten Mal eine Aufführung seines Oratoriums in der Kapelle des »Foundling Hospitals« (Heim für Findelkinder und Waisen) in London, für die er bereits 1749 das Foundling Hospital Anthem »Blessed are they that considereth the poor« komponiert und aufgeführt hatte. Mit diesen beiden und den jährlich folgenden Benefizkonzerten trug er maßgeblich zur Unterstützung des Waisenhauses bei. Für dessen Kapelle stiftete er sogar noch eine Orgel. Er hinterließ dem Waisenhaus testamentarisch eigens eine Partitur und einen kompletten Satz der Orchesterstimmen. Damit konnte das Waisenhaus die Tradition der Benefiz-Aufführungen des »Messias« über Händels Tod hinaus fortsetzen. Erst 1914 endete diese Tradition, und einige Jahre später wurde das Foundling Hospital abgerissen, nachdem es in einen Neubau gezogen war.

Mit unserer Aufführung, die im Ablauf der »Foundling Hospital«-Version des »Messias« von 1750 folgt, möchten wir diesen Wohltäter-Gedanken gerne aufgreifen. Wir laden Sie herzlich ein, »Charity-Tickets« mit einem Preisaufschlag von 5 € zu kaufen. (Natürlich dürfen Sie diesen Spendenbetrag gerne selbständig beliebig erhöhen.) Die dadurch gesammelten Spenden leiten wir an das NOTEL Köln (Notschlafstelle für drogenabhängige Obdachlose) weiter, das wir mit unserem Chor von Zeit zu Zeit durch Benefizveranstaltungen unterstützen.

Wir möchten Ihnen und uns selber mit dem Musizieren dieser großartigen Musik Freude bereiten. Gleichzeitig möchten wir Händels Tradition der Wohltätigkeitskonzerte aufgreifen. Wir würden uns freuen, wenn Sie sich unserer Idee anschließen würden, auch an Menschen in sehr schwierigen Lebenssituationen zu denken, denen oftmals jegliche Hilfe und Unterstützung fehlt. Durch eine Einrichtung wie das NOTEL wird ihnen eine Anlaufstelle und Unterstützung angeboten, aber die Einrichtung ist selbst wiederum auf Förderung und Spenden angewiesen. Mit Ihrer Spende von 5 € ermöglichen Sie dort ein warmes Abendessen. Für 20 € könnte ein komplettes Übernachtungsangebot in der Notschlafstelle oder für 38 € die Versorgung eines Drogenabhängigen in der Krankenwohnung gewährleistet werden.

Bitte unterstützen Sie unser Anliegen und entscheiden Sie sich für ein »Charity-Ticket«!